Tage, an denen nichts klappt

Tage, an denen nichts klappt

 

Tage, an denen Sie morgens aufwachen und wissen: Es regnet in Strömen. Tage, die sich wie Montage, wie gebrauchte Tage anfühlen. Tage, an denen ich im Büro sitze und auf das leere, weiße Blatt Papier starre oder den blinkenden Cursor. Kennen Sie??

Tage, an denen nichts klappt, aber auch nichts passiert. Ich habe keine Ideen, keine Einfälle, keine Lösungen. Aber es kommen auch keine wichtigen E-Mails oder Anrufe, keine Aufträge herein. Durchsichtig fühle ich mich, nicht anwesend – oder wenn, zumindest nur körperlich.

Mein Geist ist irgendwo hängen geblieben. Im Traum der letzten Nacht, in der U-Bahn, vielleicht spaziert er auch gerade durch die Stadt und lässt sich treiben. Im Gegensatz zum Körper, denn der muss ja im Büro sitzen.

Tage, an denen meine to-do-Liste eigentlich lang ist. Zumindest so lang, um mich nicht zu lang-weilen. Trotzdem sprudelt die Arbeit nicht aus mir heraus, sondern tröpfelt bestenfalls durchs Gehirn.

Durchs Bürofenster sehe ich den blauen Himmel. Fühle mich plötzlich unwichtig und klein. In den sozialen Netzwerken ploppen schlaue Artikel über wichtige Themen auf. Zu mehr, als sie zu überfliegen bin ich nicht imstande. Aber der kreative Schub meiner Filterblase schreit mich geradezu an. Zur Schreib- gesellt sich nun die Denkblockade, die auch eine Leseblockade mit sich führt.

Das Leben zeigt mir meine eigene Belangloskeit: So kann’s nicht weiter gehen.

Schreckliches Szenario?

Tage, an denen nichts klapptStimmt. Aber kommt Ihnen das auch so seltsam bekannt vor? Eben wie ein Traum, an den man sich nicht mehr erinnnert, der aber immer noch nachhängt.

Tage, an denen nichts klappt, sollte es nicht geben. Wir müssen funktionieren, Geld verdienen. Dürfen uns nicht treiben lassen. Mal eben auf einen Kaffee weggehen? Klar, das darf ich als Selbstständige. Aber wer schreibt meinen Artikel zuende?

Stopp! Spätenstens jetzt ist es Zeit, die Bremse im Kopf umzulegen! Natürlich vollendet niemand meinen Artikel, der noch wartet. Aber besser wird es dadurch nicht, wenn ich nur die weiße Wand anstarre und keinen klaren Gedanken fasse. Was also tun?

Ablenkung ist angesagt! Hier ein paar Strategien:

  • Gute Musik anmachen: Laut, schnell, powerfull. Wenn möglich, tanzen Sie dazu durchs Büro. Das weckt den Körper wieder auf und macht den Kopf frei.
  • Mit Legosteinen spielen: Wecken Sie auf andere Weise den Geist auf. Indem Sie kreativ sind und Ihre Hände benutzen. Bunte Steine, wild drauflos bauen, egal, ob Traumhäuser oder Luftschlösser. So lenken Sie sich ab und richten die Aufmerksamkeit auf etwas völlig anderes. Albern? Es sieht doch keiner!
  • Rufen Sie einen Freund an: Vielleicht geht es ihm ähnlich, oder er hat ein paar gute Tipps? Im besten Fall klönen Sie ein wenig und erfahren den neuesten Klatsch und Tratsch. Aber nicht in Selbstmitleid versacken!
  • Jammern (in Maßen!): Ein wenig ist erlaubt. Allerdings ist es wichtig, dies nicht endlos auszudehnen. Sich immer in die Opferrolle zu versetzen, steigert das schlechte Gefühl nur noch.
  • Malen Sie etwas: Vielleicht haben Sie sich schon einmal mit Sketchnotes beschäftigt? Ich liebe diese kleinen, kreativen Kritzeleien! Sie fördern die Kreativität und Sie kommen gleichzeitig auf gute Ideen.
  • Letztlich: Fangen Sie einfach an. Schreiben Sie los, was auch immer Sie schreiben müssen, oder gehen Sie die Buchhanltung endlich an, indem Sie mit kleinen Schritten beginnen. Sie müssen ja nicht gleich die Weltherrschaft anstreben.

Der Kopf klärt sich

Indem Sie sich mit etwas ganz anderem beschäftigen, verziehen sich die Wolken. Eine Idee blitzt plötzlich auf. Die Motivation schaut um die Ecke und winkt Ihnen zu.

Ganz ehrlich?? Dieser Artikel ist auch entstanden, als ich in einer „Heute geht gar nichts“-Phase war. Der Trick, das alles einfach aufzuschreiben, half bei mir. Etwas Musik läuft auch im Hintergrund. Und eine Kiste Logosteine stelle im demnächst wirklich mal ins Büro!

Welche Tipps und Strategien haben Sie, wenn nichts mehr geht? Ich bin gespannt!