Keep on running!

laufen | schokotexte.de

 

Seitdem ich bei #10minBlog mitmache, blogge ich öfter. Aber was ich seitdem noch mache: laufen. Also: draußen, so in der Gegend. Tatsächlich würde ich mich als einen eher unsportlichen Menschen bezeichnen, und ich hatte nie, auch nicht in der Schule, Spaß an Ausdauersport. Für mich gehört das zu den Dingen, die man machen muss, um halbwegs gesund zu bleiben.

„Treibe Sport, oder bleib gesund“?!

Letztes Jahr plagten mich die Rückenschmerzen allerdings so stark, dass ich seitdem Krafttraining im Sportstudio mache. Es geht mir viel besser dadurch! Und es macht Spaß: Im Studio hämmert keine nervige Musik, es trainieren keine Muckibudentypen, es laufen keine Fernseher. Die Athmosphäre ist entspannt und herzlich. Allerdings fehlen (bewusst, das gehört zum Konzept) Ausdauergeräte.

Nachdem ich da jetzt über ein halbes Jahr trainiere, merke ich, wie sehr sich mein Körper freut. Und was ihm fehlt: Kondition, Cardiotraining, Fettabbau. Mist!!

Listigerweise überraschte ich mich neulich dabei, über längeres Radfahren nachzudenken. Ich kaufte mir sogar endlich einen Fahrradhelm und lasse mein altes Zweitrad warten, damit ich es an die U-Bahn in der Innenstadt stellen kann.

Den Kopf freilaufen

Und ich dachte plötzlich darüber nach, laufen zu gehen. Ups? Ehe ich mich darüber wundern konnte, bin ich einfach losgelaufen. gegenüber die Straße hoch, rechts ab, um die Kurve, über die Ampel zurück. #15minRun sozusagen – wenn auch im Schneckentempo. Aber egal, und ich habe 15 langsame Miunten durchgehalten! Mein Körper wunderte sich, welche Muskeln ich da so beanspruche, und überraschte mich mit einem Muskelkater.

Gestern wiederholte ich das wieder, und laufe jetzt also „regelmäßig“. Toll gestern war: Ich war mies drauf, irgendwie genervt, und dachte: Laufen könnte helfen. Zack, nicht lange fackeln, ich zog die Sportsachen an. Hinterher ging’s mir super.

Ich hoffe also, dass ich nicht nur beim bloggen, sondern auch beim Laufen dranbleibe. Vielleicht hilft sogar eins dem anderen: schreiben und laufen, um das typische Gedankenkarussel abzustellen.

 

Glaubenszweifel

Zweifeln | schokotexte.de

 

Wie stellt man sich eigentlich einen gläubigen Menschen vor? Für mich ist das jemand, der fest glaubt, keine Zweifel kennt (oder sie weglächelt), in einer Kirchengemeinde engagiert ist, regelmäßig Gottesdienste besucht und eine klare Meinung hat. Der seinen Glauben lebt. Sich nicht (oder wenig) erschüttern lässt. Ausgeglichen ist. Gibt es solche Menschen überhaupt?

Martina fragte mich für die Blogchallenge #10minBlog: „Zweifel am Glauben: Wann treten die auf? Aus welchem Anlass? Überhaupt?„Darauf will ich hier versuchen zu antworten.

Kurz zu meinem Hintergrund: Ich bin studierte (evangelische) Theologin und war ab ca. 15 Jahren in meiner Kirchengemeinde sehr engagiert: Jugendgottesdienste, Gesprächs- und Bibelkreise, Chor, Gitarrengruppe – und auch mein Freundeskreis bestand fast nur aus Menschen aus diesen Gruppen. Bis Anfang 20 spielte kirchliches Leben für mich eine große Rolle.

Ich geriet allerdings in „seltsame“ Kreise (und das ist jetzt meine ganz persönliche Wahrnehmung) von ziemlich evangelikalen, fundamentalistischen Gemeinden. Die zwar sehr offen für Neue waren – das half mir beispielsweise während eines Auslandsaufenthalts, Kontakte zu knüpfen. Aber die (moralischen) Glaubenserwartungen lagen sehr hoch. In Zungen redende Menschen oder Erwartungsdruck aufbauende Gemeinden – irgendwann reichte mir das.

Ein Theologiestudium, um Fragen aufzuwerfen

Ich begann Evangelische Theologie zu studieren, weil mich das Thema interessierte. Die Geschichte dahinter. Das „warum“. Schon zu Beginn des Studiums sagte man mir: Die meisten fangen an zu zweifeln, weil ein wissenschaftliches Studium eben kein Glaubenskurs ist. Ich gebe zu: Ich habe ganz schön gekämpft mit den wissenschaftlichen Methoden der Literarkritik, mit dem Lernen von Hebräisch und Griechisch sowie den systematisch-theologischen Theorien der großen Denker. Vieles erschloss sich mir erst nach Jahren. Die Exegese, das „Auseinandernehmen“ und Interpretieren eines biblischen Textes, mochte ich am Ende aber richtig gern.

Sehr ausführlich beschäftigte ich mich mit Feministischer Theologie. Aus der Sicht von Frauen das männlich geprägte Glaubens- und Gottesbild zu beleuchten und darüber zu diskutieren – das ist eine meiner stärksten positiven Erinnerungen an mein Studium. Und das prägte auch meine Berufswahl nach dem Studium. Die Zeiten waren schwieriger geworden, die Landeskirche konnte keine Übernahme mehr garantieren (so war es früher mal gewesen) – und ich entschied mich, mein Glück erst mal außerhalb der Kirche zu suchen und nicht Pastorin zu werden.

Denn auch inhaltlich bereitete mir die Vorstellung Schwierigkeiten, mich mit Glaubensfragen oder -zweifeln auf die Kanzel zu stellen und zu sagen: „Ich weiß es auch nicht.“ Sohn Gottes? Für unsere Sünden gestorben? Was bedeutet Sünde überhaupt? Muss ich mich erst „gezwungen“ sündig fühlen, um glauben zu können?

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Alles unklar

Ich schätze, das war eine Glaubenskrise. Zusammen mit der feministischen Sicht, die damals in der Kirche noch keinen rechten Platz hatte, warfen mich meine Fragen auf so elementare Dinge zurück, auf die ich keine Antwort fand. Und hatte auch keinen Platz mehr in einer Kirchengemeinde, was wohnortbedingt war. Und ich hatte zu viel Wissen aus dem Studium, um mich ohne Fragen in einen Gottesdienst zu setzen.

Einige Jahre haderte ich ziemlich damit. Beschlos irgendwann, mich von der Theologie zu verabschieden, und mich auf Marketing und Pressearbeit zu konzentrieren. Landete wieder in der Verlags- und Buchhandelsbranche. Flog nach weiteren Jahren dort wieder raus und machte mich selbstständig im Bereich Redaktion und Social Media.

Heute: mehr Klarheit

Als ich meine jetzige Stelle als ‚Koordinatorin Social Media‘ beim evangelischen Rundfunkreferat angetreten hatte, fragten mich fast alle: „Wie bist du denn zu der Stelle gekommen?!“ Antwort: Ich sah sie und bewarb mich und wurde eingestellt. Es passt. Ich sitze plötzlich an der Schnittstelle zwischen Medien und Kirche. Musste mich wieder daran gewöhnen, in theologischen Kathegorien zu denken. Und genieße es.

Natürlich bleiben Zweifel. Die Fragen von damals sind noch längst nicht beantwortet. Mein Vorteil: Ich beschäftige mich mit ihnen, arbeite dabei aber nicht in, sondern für die Kirche. Ich genieße diesen Abstand. Bedaure aber trotzdem manchmal, nicht Pastorin geworden zu sein: Heute gibt es so viele andere Möglichkeiten wie z.B. ein Medienvikariat. Da beneide ich die jungen TheologInnen heute wirklich.

Zweifel gehören dazu

Trotzdem sind Zweifel gut. Bei einem Besuch im katholischen Benediktinerkloster Nütschau sagten ein Mönch mir: „Natürlich zweifle ich. Das wäre ja unmenschlich, wenn ich die nicht hätte. Aber das hilft mir, mich neu zu positionieren.“ Ich staunte ziemlich. Ein zweifelnder Mönch?! Seitdem gehe ich noch entspannter damit um. Auch Gespräche mit meinen PastorInnen-KollegInnen bei der Radiokirche zeigen mir: Solche Unsicherheiten gehören dazu. Sie sind normal. Das nahm ich früher ganz anders wahr. Vieles hat sich geändert…

Vor allem der Druck der oben beschriebenen evangelikalen, fundamentalistischen Gemeinden hat mich lange der Überzeugung sein lassen: Zweifel gehen gar nicht. Wer glaubt, hat keine Zweifel.

Das stimmt nicht, und ich bin froh, dessen gewiss zu sein. Alles andere ist in Bewegung.

 

Dies ist (eigentlich) ein Beitrag zur Blogchallenge #10minBlog. Ich gebe zu: Es waren heute mehr als 10 Minuten. Danke, liebe Martina, für deine Frage, die mich ziemlich tief hat abtauchen lassen. Falls ihr auch eine Frage für mich habt, freue ich mich!

 

Bin ich ein „Gourmand“?!

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Neulich hatte ich die Idee, den Duden zu befragen, was mein nächstes Thema für die Blogchallenge #10minBlog sein soll. Ich schlug also blind eine Seite auf und piekste auf ein Wort. Als ich die Augen öffnete, war mein Finger bei „Gourmand“ hängen geblieben.

Meine erste Reaktion: Was ist das denn?! Ich nehme etwas anderes. Aber ich merkte, dass mir das Wort nachhing. Nun also: Gourmand. Das Wort gehört nicht wirklich zu meinem aktiven Wortschatz und bezeichnet jemanden, „der gern gut und zugleich viel isst; Schlemmer“ (Duden).

Okay – ich esse schon auch gerne. Nicht extrem oder über die Maßen viel. Außer vielleicht Schokolade. Ich bin leider echt ein Süßmaul. Aber ich schätze tatsächlich gutes Essen.

Je öfter ich im Leben in Kantinen gegessen habe oder mir einen schnellen Mittagstisch gesucht habe, desto mehr merkte ich das: Oft esse ich nur, weil ich Hunger habe. Nach Feierabend koche ich mir zuhause oft schnell etwas zusammen. Aber richtig „krass gut“ ist es nicht zwingend.

Essen mit Freude – weil’s schmeckt

Gerade war ich mit dem Gatten im Urlaub, und wir haben ein sehr nettes Restaurant entdeckt. Es sah aus wie ein typisches deutsches Gasthaus aus den 1960er Jahren. Beim Blick auf die Speisekarte überraschte uns aber die Raffiniertheit und Zusammenstellung der Gerichte.  Wir ließen uns am Tisch nieder, und ich wählte ein vegetarisches Labskaus, das ausgesprochen köstlich war.

So macht Essen nicht nur satt, sondern auch Freude. Deshalb fahren wir gleich auch los auf den örtlichen Wochenmarkt, um frische und regionale Lebensmittel zu erstehen. Ich denke immer öfter darüber nach, wieder eine Gemüsekistenabo abzuschließen. Hatte ich schon mal, war gut – ich kündigte es damals, weil ich nach ein paar Jahren mal Pause machen wollte. Aber ich mag die Idee, und vielleicht sollte ich es wieder angehen.

Fazit: Vielleicht bin ich doch ein Gourmand, auf die ein oder andere Weise. Danke Dudenzufallsprinzip, dass ich mir darüber heute mal Gedanken machen durfte. 😉

Under pressure

Kaffee | schokofisch.de

Jeden Tag nur 10 Minuten zu bloggen – das sollte doch möglich sein?! Kaum hatte ich mich vorgestern begeistert der Blogparade #10minBlog von Maren Martschenko angeschlossen, passierte gestern – nichts. Ich hab’s nicht geschafft. Arbeit, noch etwas einkaufen, dann die Freundin treffen, mit der ich verabredet war.

Vor dem Zubettgehen überlegte ich dann, ob ich noch müde zehn Minuten „pflichtbloggen“ sollte. Und merkte dann: Nein, ich bin zu müde. Heute Morgen beschloss ich, genau das zum heutigen Thema zu machen.

„Under pressure“. Kennt ihr den Song von Freddie Mercury und David Bowie? Ich mag ja die Puppenversion am liebsten:

Auch wenn es im Song nicht direkt um diesen Druck der Arbeit geht: Den Druck, schreiben (oder andere Dinge erledigen) zu müssen, kennen wir doch irgendwie. Und Maren hatte ja in ihrem ersten #10minBlog-Artikel beschrieben, dass Glaubenssätze eine große Rolle dabei spielen, warum man nicht bloggt.

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Schreiben, nur schreiben!

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Heute stieß ich bei Twitter auf einen Beitrag von Maren Martschenko: „Freischreiben“ heißt er. Maren beschreibt darin ihr Gefühl, oft nicht zu schreiben bzw. zu bloggen, weil sie sich selber im Weg steht. Perfektionismus, fehlende Themen, „die anderen schreiben alle viel besser“ – Glaubenssätze, die im Kopf sitzen.

Das kenne ich, und das kennen viele andere bestimmt auch. Da mich selber das Thema Schreiben seit einigen Tagen wieder bewegt (ich habe hier vorgstern dazu etwas aufgeschrieben), sprang mich Marens Artikel sehr an. Und vor allem ihr MIttel dagegen: #10minBlog – sprich: Jeden Tag nur 10 Minuten schreiben. Einfach los, keine Konzepte entwickeln, sondern frei weg.Das mache ich eigentlich sowieso am liebsten, aber trotzdem hindern einen ja -zig Dinge daran, sich hinzusetzen und loszuschreiben.

Und weil ich meine spontane Begeisterung auf Twitter äußerte und am liebsten mitmachen wollte,  entgegnete Maren:

„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, sagte Luther ja angeblich. Und deswegen sitze ich nun auch hier und schreibe. Vielleicht ist auch gerade eine Blogparade daraus geworden.

Letztlich sind Aktionen wie #10minBlog „nur“ Fingerübungen, ähnlich wie Morgenseiten schreiben. Ich finde die Idee lustig, jeen Tag im Duden ein Wort herauszupicken und darüber zu schreiben. Mal sehen, wie es sich anlässt.

Meine 10 Minuten sind rum. Ich freue mich auf morgen!