Katerliebe: Oskar, sehr vermisst

Bereits vor einem Jahr war unser Kater Oskar zwei Tage verschwunden. Diese Zeit war schrecklich, aber Oskar tauchte wieder auf.

Nun, 11 Monate später, kam er wieder abends nicht nach Hause. Leider ging diese Geschichte nicht gut aus, er wurde von einem Auto angefahren.

Über diese Tage habe ich tagebuchartig aufgeschrieben, was passiert ist und wie es mir und uns ging. Vorsicht, Taschentuchalarm.

Oskar
Oskar

Tag Null

Abends fährt der Mann noch mal kurz weg, und Oskar läuft mit hinaus. Nichts ungewöhnliches, denn unsere beiden Katzen laufen öfter abends noch durch die Gegend. Alles wie immer.

Als wir ins Bett gehen wollen, ist allerdings nur Kater Mango wieder da und hat es sich schon auf dem Sofa genütlich gemacht. Wir laufen noch einmal durch den Garten und zur Straße und rufen Oskar, der darauf eigentlich sehr gut hört. Keine Reaktion.→ weiterlesen

Fix und fertig?!

Fix und fertig?! |schokofisch.de

Kennst du das auch? Du hörst ein Lied, liest einen Text, siehst ein Bild – und es ist passiert: du verlierst völlig die Fassung. Vor Freunde, vor Glück – oder auch vor Rührung oder Traurigkeit.

Mir ging es vor ein paar Tagen mit dem Lied „Fix you“ von Coldplay so. Das kannte ich schon länger, und ich besitze sogar die CD, auf dem es ist. Aber durch die Prinzenhochzeit in Schweden (ja, ja… 🙂 ) tauchte es wieder in meinem Bewusstsein auf, und ich hörte es noch einmal bewusst.

Die erste Strophe lautet:

„When you try your best but you don’t succeed / When you get what you want but not what you need / When you feel so tired but you can’t sleep / Stuck in reverse

And the tears come streaming down your face / When you lose something you can’t replace / When you love someone but it goes to waste / Could it be worse?“

Meine freie Übersetzung:

Du versuchst dein Bestes, hast aber keinen Erfolg. Du bekommst zwar, was du möchtest, aber nicht das, was du brauchst. Du bist totmüde, kannst aber nicht schlafen: Wie in einer Endlosschleife gefangen.

Aus irgendeinem tiefen inneren Gefühl her wallen meine Emotionen hier ziemlich schnell hoch. Wie verzweifelt sich das anhört. Und wie bekannt mir diese Emotion vorkommt – aus gar keinem konkreten Anlass, sondern nur als Gefühl. Wie wunderbar dieses Bild passt: sich wie in einer blöden Schleife gefangen zu fühlen, aus der man gerade nicht hinaus findet.

Die Tränen laufen über dein Gesicht – du verlierst etwas, das du nicht ersetzen kannst. Du liebst jemanden, aber es geht in die Brüche. Könnte es schlimmer sein?

Fix und fertig?! |schokofisch.deZiemliche Verzweiflung, oder? Wahrscheinlich haben wir alle schon mal die Situation erlebt, in der eine Liebe oder eine Beziehung in die Brüche ging. Oder wir etwas, das uns sehr wertvoll war, verloren haben.

Warum sprang mich aber gerade die erste Zeile so an? Vielleicht, weil sich dieses Gefühl auch im Job breit machen kann. Du machst und tust, aber hast keinen Erfolg. Der Auftrag wird nichts, der Kunde lehnt ab. Dein Chef reagiert anders als gedacht. Etwas geht total daneben.

Du bräuchtest Lob, Anerkennung, Anregung, Unterstützung – aber bekommst nur – tja, was? Weiterhin dein Gehalt (was schon nicht schlecht ist. Aber in der Situation bräuchtest du mehr). Schräge Blicke. Druck von oben. Dein Job macht dir plötzlich keine Freude mehr. Bringt keine Erfüllung mehr, und du spürst Leere.

„Und täglich grüßt das Murmeltier“

Fix und fertig?! |schokofisch.deSich völlig zerschlagen zu fühlen, dann ins Bett zu krabbeln – aber trotzdem hört das Kopfkino nicht auf. Ja, ja, wie viele schlaue Tipps es da gibt! Von der heißen Milch mit Honig bis hin zum spannenden Krimi, vom Nachtspaziergang bis zum Fernsehen gucken. Die Verzweiflung lässt aber auch davon oft nicht nach. Und am nächsten Morgen ist es wie im Film: Wieder springt der Radiowecker an. Zeitschleife?! Oft kommt es einem ja so vor.

„And I will try to fix you. (…) But if you never try you’ll never know / Just what you’re worth.“

So lauten einige Zeilen des weiteren Liedtextes. Auch wenn es hier im Lied wahrscheinlich eher um eine Liebesbeziehung geht, die besungen wird: Mut macht der Text auch für andere Situationen.

Da gibt es jemanden, der sagt: Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie wissen, was du wert bist! Und plötzlich bin ich mitten im Text beim Thema Selbstwert angelangt.

Was heißt das für meinen Job?

  • Ja, du kannst springen, auch wenn es hoch aussieht.
  • Ja, du kommst da durch, auch wenn es noch nicht so wirkt.
  • Ja, du schaffst das, auch wenn das Ziel noch nicht in Sicht ist.

Fix und fertig?! |schokofisch.deGerade Freiberufler stehen oft vor solchen Problembergen, die hoch und unbezwingbar zu sein scheinen. Ackern viel, ohne das sich Erfolg einstellt – oder resignieren, weil sich nichts tut. Keiner sagt einem dann, wie oder wo es weitergeht, und vielleicht folgen dann auch finanzielle Probleme.

Sich dann mutig aus der akuten Situation heraus zu lösen, Abstand zu gewinnen und wie von oben auf die Lage zu blicken, ist wirklich nicht einfach – und kann auch ein längerer Prozess sein. Ich spreche da durchaus aus eigener Erfahrung…

Professionelle Hilfe, zum Beispiel von einem Coach, kann hier helfen. Oft sieht man plötzlich einen schmalen Weg, wo vorher nur finsteres Dickicht wucherte oder dreht sich quasi einmal um: Vielleicht wartet auf der anderen Seite des Berges ja ein bequemer und attraktiver Pfad in eine ganz andere Richtung.

„I will learn from my mistakes“

Fix und fertig?! |schokofisch.deEine neue Perspektive oder ein neuer Pfad können eine ganz neue Erfahrung sein. Wie aus selbst gemachten Fehlern lernen wir auch aus solchen neuen Erfahrungen. Oder aus Krisen. Auch wenn sie natürlich in dem Moment selber sch…. sind.

Unsere neuen Erfahrungen sind dann wie junge Pflanzen im Beet: Wir hegen und pflegen sie, schützen sie vor Austrocknung und gießen sie. Manchmal vergessen wir sie allerdings auch, weil sie ja noch jung sind. Dann hängen vielleicht ihre Köpfe oder eine Schnecke ist zu nah gekommen. Aber bei weiterhin guter Pflege wachsen und gedeihen sie. Werden größer, entwickeln neue Triebe und Blätter. Irgendwann stehen sie wie selbstverständlich im Beet und sind gar nicht mehr wegzudenken. Die neuen Erfahrungen haben sich in unserem Leben verankert.

„I will try to fix you“

Nur neue Erfahrungen helfen gegen Stillstand, Kopfkino und „stuck in reverse“! Ich wünsche dir dafür Fixierung und Verankerung: Tiefe Wurzeln im schweren Boden, die dich tragen und ernähren. Die dich bei Sturm festhalten und dir Halt geben. Und wenn’s dich umhaut, wünsche ich dir den Mut, neue Erfahrungen zu machen und kleine neue Pflanzen auszusäen.

Viel Erfolg!

→ weiterlesen

Hochsensibilität: Herausforderung und kreative Gabe

Hochsensibilität – klingt nach Überempfindlichkeit und für manchen auch nach Krankheit. Ist es gar nicht. Weil mich das Thema zwar schon länger, in letzter Zeit aber immer stärker beschäftigt, heute ein paar Impulse von mir dazu.

Was ist Hochsensibilität?

Menschen nehmen ihre Umwelt wahr und verarbeiten ihre Eindrücke. Manche machen das im Vorbeigehen, andere brauchen etwas länger dazu: Weil ihre Filter mehr Details aufnehmen, mehr Eindrücke verdauen müssen, länger brauchen, bis alles „abgearbeitet“ ist. Diese Menschen nennt man hochsensibel (auch hoch sensitiv; als Abkürzung wird HSP = hochsensible Person benutzt).

Ich bekam vor sechs Jahren auf einmal ein Buch in die Hände, in dem es um Hochsensibilität ging – und hatte das Gefühl, meine Welt kriegt einen Bewusstseinsschub ;-). Warum? Viele meiner Wahrnehmungen erklärten sich plötzlich. Warum schien ich immer empfindlicher zu sein als andere? Brauchte Pausen, wo andere noch feiern gingen. Ich war immer schon stiller als andere, eher zurückgezogen. Das sind introvertierte Menschen ja generell. → weiterlesen

30-Tage-Challenge: #30skizzen – Teil 3

Nun ist die tolle #30skizzen-Challenge schon wieder vorbei! Zeit für ein kleines Fazit und die letzten Bilder für euch!

Den ersten Mai zeichnete ich sozusagen schwedisch: Ich lebte ja ein Jahr dort im Norden, und es gibt zahlreiche Traditionen, um den Mai zu begrüßen. Mit meinem Chor sang ich damals Frühlings- und Mailieder an der Gunillaglocke vor dem Schloss in Uppsala. Von dort schaut man auf den Dom.

Das Kopfkino beschäftigte mich vor einem Termin – und die Zeichnung dazu war eine gute Ablenkung. Wie üblich: die wenigsten Kopfkinoszenen, so wunderbar-ausgemalt sie auch sein mögen, bewahrheiten sich…→ weiterlesen

Social Media: immer „happy-happy“?

Styling? schokofisch.de

Die Anregung für diesen Artikel erhielt ich bei der Lektüre eines Artikels, den Anja von „Das Tuten der Schiffe“ veröffentlichte. Darin schreibt sie über das Thema Burnout und Depression, und erwähnt in folgendem Satz auch Social Media:

„in der tat bemerkte ich seit einiger zeit, dass ich mit sarkasmus auf die immer happy dargestellten welten reagiere, die uns in der social-media-welt begegnen….“

Meine erste Reaktion war: Stimmt!

Viele Inhalte, und das führt Anja auch noch etwas weiter unten in ihrem Artikel aus, zeigen die heile Welt – meist Blogs oder Bilder auf Instagram: Perfekt eingerichtete Häuser oder Wohnungen, mit Styling- oder DIY-Tipps zum noch schöneren Heim oder der perfekten Deko. Toll arrangierte Gerichte aus der eigenen Küche, schick fotografiert (ohne Styling-Workshop-Kenntnisse geht da nix). Oder natürlich das optimal abgestimmte Outfit des Tages. → weiterlesen